Der Newsletter | August 2015

Systemgestaltung und –steuerung (Management)
Im zurückliegenden Newsletter haben wir begonnen, Ihnen unser Führungsverständnis vorzustellen und unser Führungsmodell zu beschreiben. Daraus werden wir eine Reihe von Beiträgen gestalten. In diesem Newsletter erläutern wir das Thema Systemgestaltung und –steuerung (Management). Wir verstehen unter diesem Begriff die Gestaltung und Steuerung eines Systems: Mitarbeiter sollen die (strategischen) Organisationsziele bestmöglich erreichen, und die Organisation soll zukunftsfähig bleiben. Diese Gestaltung und Steuerung bezieht sich dabei sowohl auf Inhalte als auch auf Strukturen und Prozesse. Durch Management (die Systemgestaltung und –steuerung) wird der Rahmen und die Richtung für das Handeln jedes Einzelnen gestaltet und abgesteckt. Wichtig dabei ist:
- Strukturen und Rituale zu schaffen, die die Vision und Mission der Organisation mit Leben füllen
- Die Zukunfts- und Evolutionsfähigkeit der Organisation zu gestalten
- Die Kultur durch Normen und Regeln zu prägen
- Strategische Ziele zu vereinbaren, zu setzen und ggf. zu operationalisieren
- Zu entscheiden über die Ausrichtung der Organisation, der Produkte und Dienstleistungen in spezifischen Märkten
- Die Organisation auf markt- und kundenorientiertes Handeln auszurichten
- Strukturen, Prozesse und Instrumente zu gestalten und zu steuern
- Erforderliche Ressourcen zur Verfügung zu stellen, Umsetzbarkeit zu ermöglichen
- Die Vernetzung der Organisation nach innen und außen zu gestalten
Bei alledem steht das Management in einem Spannungsfeld. Einerseits muss Management Ordnung und Kontinuität schaffen, andererseits Beweglichkeit, Lokomotion und Marktnähe ermöglichen. Das heißt: Einerseits hat Management ein ausreichendes Maß an Orientierung und Klarheit herzustellen; dies ist eine psychologische Funktion von Management. Andererseits muss Management die Organisation so gestalten, dass sie Beweglichkeit und Marktorientierung beibehält. Folglich müssen beide Aspekte – Kontinuität und Beweglichkeit – auf geeignete Weise integriert und miteinander verschränkt werden. Wir erleben derzeit, wie sich Märkte immer dynamischer verändern. Deshalb rückt der bewusste und gezielte Umgang mit Komplexität und geeigneter Komplexitätsreduktion immer mehr in das Zentrum von Management.
Zukunftsthesen
Die Kristallkugel für den Blick in die Zukunft hat niemand, auch wir nicht. Und doch: Trends für Training, Personalentwicklung und Organisationentwicklung lassen sich ablesen aus dem, was wir wissenschaftlich recherchieren, im Diskurs mit anderen Experten erkennen und in unseren internen Gesprächsrunden reflektieren. Wagen wir also Prognosen! Wo stehen wir in zehn Jahren? Vier Thesen aus unserem „Think Tank“:
In zehn Jahren wird es Training – so wie wir es kennen – nicht mehr geben
Der Beruf des Trainers wird noch vielfältiger, spannender und reichhaltiger als heute. Dr. Jürgen Sammet, unser Experte für Lernen &
Entwicklung, sagt: Der Trainer wird in Zukunft mit vielfältigen und unterschiedlichen Lernformaten arbeiten, die seinen Teilnehmer das
(Lern-)Leben erleichtern. Und: Lernen hat eine goldene Zukunft. Organisationen und Märkte verändern sich rasant. Deshalb wird ständiges Lernen gebraucht – und daran gemessen, ob es Arbeit und Leistung der Unternehmen verbessert.
Die Arbeitswelt der Zukunft fordert von Teams neue Formen von Zusammenarbeit und Zusammenhalt
Die räumlichen und zeitlichen Grenzen von Arbeit lösen sich auf, prognostiziert Dr. Stefan Groß, unser Experte für Moderation, Kooperation, Kommunikation & Konflikt. Teams müssen lernen, Prioritäten bewusst zu setzen, Entscheidungen gut zu treffen und klare Wege der Kommunikation zu finden. Die konstruktive Konflikt- und Fehlerkultur spielt eine immer größere Rolle für den Erfolg von Organisationen. Mit Blick auf diese Zukunftstrends ahnen Sie: Daraus ergeben sich neue Aufgaben und Tätigkeitsfelder für Trainer.
Gesundes Arbeiten, gesundes Führen, Verantwortung für die eigene Gesundheit – so wird Gesundheit
zu einem zentralen Thema in Unternehmen
Die Belastung von Mitarbeitern steigt. Die gute Nachricht ist: Unternehmen werden ihre Mitarbeiter mit diesem Problem zukünftig nicht mehr allein lassen (können). Martin Merdes, unser Spezialist für Persönlichkeitsentwicklung, rechnet fest damit, dass Unternehmen ihren Beitrag zur Gesundheit ihrer Mitarbeiter leisten werden. Die allermeisten Unternehmen müssen auch auf den demographischen Wandel
reagieren – mit dem Ziel, qualifizierte Mitarbeiter lange (gesund) am Arbeitsplatz zu halten. Deshalb: Unternehmen werden Strukturen und Kulturen in ihrer Organisation aufbauen, die eine gesunde langfristige Höchstleistung von Mitarbeitern ermöglichen. Diese Strukturen und Kulturen werden in der Zukunft zweifellos einen enormen Wettbewerbsvorteil bilden.
Das Führen in Netzwerken und Systemen jenseits von klassischen Hierarchien wird die Regel sein –
und nicht mehr die Ausnahme
Die Führung wird sich zukünftig stark verändern. Führungskräfte bekommen die spannende Chance, in netzwerkartigen und fluiden Formen zu führen. Isabell Huschka, unsere Expertin für Führung, prognostiziert: Auf diese Herausforderung werden sich nahezu alle Führungskräfte vorbereiten - und nicht nur die, die bislang in klassischen Hierarchiestrukturen gearbeitet haben. Daraus ergeben sich Chancen auch für Trainer. Denn das Führen in Netzwerken und Systemen erfordert bei Führungskräfte tiefgreifende Änderungen in der Haltung und Entwicklungen bei der Selbstführung. Außerdem muss der Umgang mit Menschen und Systemen (neu) trainiert werden. Kurzum: Auch hier bringt die Zukunft neue Aufgaben und Tätigkeitsfelder für Trainer.
Vier spannende Trends, wie wir meinen. Was diese Trends für Sie bedeuten – dies können Sie mit uns auf unserer diesjährigen Neulands Trainerlounge am 11. und 12. September 2015 diskutieren. Dort werden Sie auch persönliche Gespräche mit unseren „Vordenkern“
Dr. Jürgen Sammet, Isabell Huschka, Dr. Stefan Groß und Martin Merdes finden.