Zu gehen – das wäre zu einfach, meinen wir. Wir verstehen Sie: Es spricht einiges dafür. Der Präsentator zeigt zur „Halbzeit“ bereits seine 51. Folie. Der Kollege zwei Reihen vor Ihnen hat bereits den Kopf halb gesenkt und atmet gleichmäßig. Ein anderer beobachtet fasziniert eine Fliege an der Fensterscheibe. Sie sitzen in der letzten Reihe, ganz außen. Wenn Sie leise den Raum verlassen würden – niemand würde es bemerken. Doch wir empfehlen: Bleiben Sie in jedem Fall! Nutzen Sie die Chance! Sie können etwas Sinnvolles lernen (das finden wir immer gut). Vergessen Sie daher den Vortrag, sagen wir: für ein paar Minuten. Blenden Sie alles um sich aus. Stellen Sie sich nun die Fragen: In welchem Fall würden Sie bei diesem Vortrag bleiben? Wann würden Sie Ihre Zeit investieren? Sie haben ja genug Arbeit auf dem Tisch, und der Präsentator ist auch nicht ein netter Kollege aus Ihrem Team. Also, wie müsste ein wirklich guter Vortrag beschaffen sein? Eine denkbare Antwort: Sie erfahren in einer wirklich guten Präsentation etwas Neues, für Sie nützliches – etwas, das nicht nur den Präsentator interessiert, sondern vor allem Sie. Der Präsentator ist darüber im Bilde, wo der Schuh drückt – und er hat für Sie Lösungsvorschläge. Das wäre doch was! Oder: Der Präsentator weiß wirklich, wovon er spricht. Er berichtet aus eigener Erfahrung, erklärt Dinge, wie man es nirgends im Lehrbuch findet. Ein echter Experte! Oder: Der Präsentator findet auch noch einen witzigen Einstieg, eine interessante Pointe. Prima! Jetzt braucht der Vortrag noch eine klare Sprache – einfach, verständlich, angereichert mit vielen für Sie nachvollziehbaren Beispielen. Und einen Spannungsbogen, der Sie magisch durch den Vortrag trägt. Wunderbar! ---- Sehen Sie! Ist doch super gelaufen!! Mit der Frage nach dem wirklich guten Vortrag lernt man etwas. Auch in einer langweiligen Präsentation.